Das Mami-Papi-Spiel

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So sieht das aus, wenn wir uns geärgert fühlen!

Es gibt etwas, was in regelmäßigen Abständen von einigen Teilnehmern praktiziert wird.
Ich nenne es „Das Mami-Papi-Spiel“

Im Orginal wird es von Kindern benutzt. Klein-Hansi fragt Mama nach einem Eis. Mami sagt nein, es gibt bald Mittagessen. Klein-Hansi geht zu Papi, fragt das gleiche nochmal. Papi weiß nicht das Mami nein gesagt hat und sagt ja. Danach streiten sich Mami und Papi vielleicht auch noch, aber Klein-Hansi hat sein Eis bekommen.

In der Erwachsenen-Version für ConQuest-Teilnehmer ist der Ansatz der Spieler sehr ähnlich. Hansi geht zu einer SL, fragt sie etwas. Sagt diese nein, geht er zur nächsten, bis jemand ja sagt. Das mag bei Kleinkram vielleicht noch klappen („Bestätigst du mir den Heiltrank?“). Alles über eine gewisse Entscheidungsbefugnis durch die SL fliegt aber ganz schnell auf.

Ein Beispiel:
Hansi geht zu SL-Helga. Er erzählt ihr eine Idee. Zum Beispiel „über eine Palisade klettern und im Lager alle Spieler meucheln“. Helga findet die Idee etwas seltsam und unrealistisch. Hansi sagt aber, er habe das mit [Namen einer im Vorfeld tätigen SL, Orga etc abgesprochen. Wir nennen ihn mal Peter]. Peter ist aber eigentlich ein großer Sicherheitsfanatiker und Spielerfreund. Helga vermutet also, dass Hansi Peter entweder falsch verstanden hat, oder Hansi lügt. Helga bittet den Spieler zu warten, und fragt Peter. Peter sagt natürlich, dass er dem Spieler das verboten habe. Helga vermittelt dem Hansi dann freundlich, dass Lügen für ihn nicht zum Erfolg geführt hat.

Was ich damit sagen will: Wir kennen uns untereinander recht gut und können den Andren sehr gut einschätzen in dem, was er zulässt oder nicht. Der Versuch zum Erfolg zu gelangen, indem man uns absichtlich versucht gegeneinander auszuspielen führt meist eher zu Misserfolg. Lügen muss auch im Erwachsenenalter gelernt sein. Wenn wir es dann rausbekommen, ist besagter Teilnehmer meistens mit einem imaginären „Mit-Vorsicht-zu-genießen-und-nichts-glauben“-Stempel versehen.

Ich habe mal beigebracht bekommen: „Wer einmal lügt, dem glaubt man nicht“

6 Gedanken zu “Das Mami-Papi-Spiel

  1. Absolut! Es gibt auch Spieler, die genau wissen wer verantwortlich ist für bestimmte Dinge und jedes Jahr eine andere SL anmailen …

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  2. Hallo,

    meiner Erfahrung nach ist die „Mami-Papi“-Beschuldigung von SL an Spieler fast immer eine Ausrede für schlechte Kommunikation und Koordination unter den SL. Es mag sein, dass ein Spieler solange SL abklappert, bis er eine findet, die ihm einen Heiltrank bescheinigt. Viel häufiger kommt es aber vor, dass ein Spieler versucht einen Plot durchzuspielen und dabei mit fünf verschiedenen SL in Kontakt gerät, von denen einer sich kompetent mit dem Plot auskennt, wobei es sich häufig gleichzeitig um den Autor des Plots handelt, und die restlichen vier SL versuchen sich irgendwie durchzuhangeln indem sie die dünnen Angaben im Plotheft versuchen zu interpretieren oder, oft erfolglos, jemanden mit Ahnung über Funk zu erreichen. Das führt dann dazu, dass der Spieler von der SL mit Plan eine Aussage erhält, die völlig richtig ist, die aber im weiteren Verlauf von den schlecht informierten weiteren SL improvisiert verändert wird. Am Ende sitzen leider nur die SL zusammen und betreiben die Fehleranalyse, bei der – oh Wunder – es am Ende der böse Spieler war, der die Aussagen verdreht haben soll. Wer zieht sich schon gerne den Schuh an, wenn man einen Schuldigen nehmen kann, der nicht anwesend ist und sich ergo nicht wehren kann. Insbesondere fällt das leicht, wenn „der Schuldige“ nur Teil einer anonymen Masse ist: „Diese Spieler eben“.

    Das Szenario, dass ein Spieler vorsätzlich eine SL mit der Aussage belügt, dass eine andere SL eine bestimmte Aussage getätigt habe, ist mir noch nie unter gekommen. Selbstverständlich ist das nicht unmöglich und ich kann mir auch vorstellen, dass es soetwas gibt. Für mich hört sich das aber eher nach den legendären Dixi-Klo-Meuchlern an, von denen man zwar auf jedem Con hört, die aber nie jemand selbst gesehen hat. Live und in Farbe habe ich selbst allerdings mal erleben dürfen, wie eine CoM-SL gegenüber einer anderen CoM-SL seine eigene Inkompetenz versucht hat zu vertuschen, in dem er behauptet hat, dass genau das hier beschriebene „Mami-Papi“-Spiel von einem Spieler gemacht worden sein soll. In sofern vergebe man mir bitte, wenn ich etwas pikiert reagiere, gerade im CoM-Blog davon zu lesen, wie die bösen Spieler die armen SL hintergehen. Friedensangebot zum Schluss: Ich bin mit den CoM-SL fast außnahmslos sehr zufrieden und finde, dass sie angesichts der Umstände gute Arbeit leisten.

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    • Hi!
      Ich rede auch eigentlich nicht von Plot-Aktionen, sondern eher aus dem Grobraum Vorfeldarbeit, Kampagnenspiel und Organisation. Ich nehme auch unsere Spielleiter nicht in Schutz. Ich beschuldige auch nicht generisch alle Spieler. Ich sage lediglich, und leider passiert das ziemlich häufig: Hört auf uns vorsätzlich anzulügen, wir bekommen das oft mit.

      Das schönste Beispiel ist dazu übrigens vom JDS 2009, als ein Spieler im Halbdunkel vor mir stand, und mir erklärte: „Die Lena hat mir dies und jenes Artefakt erlaubt“. Ich war damals Artefakt-Verantwortliche. Und ich war ich selbst, hatte aber die Arme vor meinem Pass verschränkt. Ich war mir weiterhin sicher, dass ich selbst soetwas niemals erlaubt hätte und auch nicht habe. Blöd gelaufen….

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      • Ein solches Verhalten von einem Spieler ist natürlich extrem unverschämt und macht einen sauer. Ähnlich ging es mir, als ich es aus der umgedrehten Perspektive erleben musste. Sowohl SL als auch Spieler sind eben nur Menschen und davon gibt es nunmal solche und solche. 😉

        PS:
        Ich wollte nicht den Eindruck erwecken, dass meine Kritik gegen Dich gerichtet sein könnte, Lena. Wenn Du die Lena bist, mit der ich vor ein paar Jahren wegen des Abschnitts bzgl. der Diebesgilde im Regelwerk telefoniert habe, bist Du auf jeden Fall eine von den Guten. 🙂

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